Teamentwicklung

Eine sorgfältige und detaillierte Auftragsklärung mit der Teamleitung und der Personalentwicklung Ihres Unternehmens ist für uns in der Teamberatung obligatorisch. Im Gespräch erheben wir die Ausgangslage und das Ziel der Beratung. Da sich die Sichtweise der Teamleitung nach unseren Erfahrungen nicht immer mit der Sichtweise der Mitarbeitenden deckt, ist bisweilen die Durchführung von Gesprächen mit allen Teammitgliedern ratsam.
Nicht jedes Trainingswerkzeug, Trainingsmethode oder Maßnahme passen zu jedem Team oder zu jedem Ziel. Basierend auf den erhaltenen Informationen, erarbeiten wir Hypothesen und formulieren erste Empfehlungen (Ziele, Inhalte, zeitlicher Rahmen) für ein Vorgehen in der Teamentwicklung. Das Konzept stimmen wir selbstverständlich mit Ihnen ab.

In der Regel stehen prozessbezogene Faktoren im Team im Fokus der Teamentwicklung. Wir eröffnen den Teammitgliedern die Möglichkeit, ihr Handeln und ihre Kommunikation im Team zu reflektieren und gegebenenfalls neue Verhaltensweisen auszuprobieren. Dazu müssen die Teammitglieder aktiviert und involviert werden, und das geht nicht im herkömmlichen „sitzenden“ Seminarbetrieb. Lernen und Entwicklung geschehen immer ganzheitlich: Die Teilnehmenden sollten nicht nur kognitiv, sondern auch körperlich und emotional beteiligt werden.

Daher arbeiten wir in Teamworkshops mit erfahrungs- und handlungsorientierten (Outdoor-)Aktivitäten, in denen metaphorisch die spezifische Situation des Teams und der Arbeitswirklichkeit abgebildet wird. Anhand der Parallelen zur Realsituationen können somit bislang unerkannte Stärken und Entwicklungspotentiale aufgedeckt und nachhaltig in den Reflexions- und Transferprozess einbezogen werden. Vor allem durch die emotionale Beteiligung der Teammitglieder ermöglichen unsere Teamtrainings, zielorientierte Kommunikations- und Kooperationsstrukturen aufzubauen. 

Der Grad der Aktivierung und das Maß an Herausforderungen setzen wir entsprechend der Zielsetzung und natürlich auch der physischen Voraussetzungen Ihrer Mitarbeitenden ein. Dazu können wir auf ein nahezu unbegrenztes Aktivitäten-Repertoire zurückgreifen. Oft reicht eine Wiese oder ein Waldstück hinter dem Tagungshotel, um mit kleineren Kooperations-und Kommunikationsaufgaben (die bei ganz schlechtem Wetter auch im Seminarraum durchgeführt werden können) die Rollen und Entscheidungsprozesse im Team transparent zu machen.

Je nach Fall und je nach Zielsetzungen verwenden wir Teammodelle, Praxiskonzepte und -Methoden aus unterschiedlichen Disziplinen, um den Erkenntnisprozess zu unterstützen. Hier finden Sie eine kleine Auswahl: 

• Das Kommunikationsquadrat, das Wertequadrat und das Modell des „inneren Teams“ aus der Kommunikationspsychologie von
• Friedemann Schulz von Thun
• Das Strukturmodell und das Funktionsmodell aus der Transaktionsanalyse nach Eric Berne
• Methoden der Klärungshilfe und das Riemann-Thomann-Modell als Beziehungskompass nach Christoph Thomann
• Das Konzept der Psychologischen Sicherheit nach Amy Edmondson
• Das Modell der Teamperformance-Pyramide nach Patrick Lencioni 
• Das Phasenmodell der Teamentwicklung nach Bruce Tuckman
• Der Gruppendynamische Raum nach Andreas Amann
• Die Teamrollen nach Belbin
• Ansätze der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg
• Systemische Betrachtungsweisen und Systemaufstellungen

Die aus den Erkenntnissen und Erfahrungen resultierenden Transferüberlegungen bündeln wir am Ende des Workshops. Die Teamleitung und die Teammitglieder erhalten mit einer To-Do-Liste klare Aufgaben und Zuständigkeiten, die sie aus dem Teamworkshop in Ihren Arbeitsalltag mitnehmen.

Ein Teamentwicklungsworkshop ohne Verankerung in der Organisation bzw. im Unternehmen, ohne die weitere Begleitung durch die Personalentwicklung oder ohne zumindest die nachhaltige Steuerung des Prozesses durch die Teamleitung verkommt schnell zu einer Alibi-Veranstaltung. Werden Teams danach allein gelassen, verlieren sie das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen und auch in das Management.

Obligatorisch sollte daher zumindest die Durchführung eines Follow-up sein. Bestenfalls in einem Zeitraum zwischen sechs und neun Monaten kommt das Team mit oder ohne externe Begleitung wieder zusammen, um die getroffenen Vereinbarungen und Regeln auf den Prüfstand zu stellen: Welche Maßnahmen wurden umgesetzt? Mit welchem Erfolg? Welche neuen „Baustellen“ haben sich in der Zwischenzeit ergeben?

In einem begleitenden Teamcoaching bieten wir Teams nach dem Workshop in wiederkehrenden Abständen Unterstützung bei der gemeinsamen Bearbeitung fachlicher Aufgaben und/oder bei der Klärung von Beziehungsthemen an. Gerade in Teams, in denen der Umgang mit Menschen (Kunden, Klienten etc.) zum Bestandteil ihres Aufgabenbereiches zählt, hat sich dieser supervisorische Ansatz bewährt.

Ein Coaching für die Führungskraft ist eine weitere geeignete Maßnahme, den Prozess der Teamentwicklung am Laufen zu halten. Der Berater hat das Team und die Teammitglieder kennen gelernt, er weiß um die Probleme und Konflikte, aber auch um die Stärken und die Leistungsfähigkeit der Gruppe und der Individuen. Er kennt die Führungskraft und weiß um die Anforderungen, die von Seiten der Organisation an sie gestellt werden. Lange Phasen des Kennenlernens entfallen, der Coach kann mit der Führungskraft zielgerichtet die weiteren Schritte der Teamentwicklung reflektieren und begleiten.